Sony Smartshot DSC-QX10 im Test

Für die Sony Smartshot DSC-QX10 musste sich der Hersteller eigens eine neue Produktbezeichnung einfallen lassen: "Objektivkamera". Was das ist? Eigentlich Smartphone-Zubehör, denn ohne ein Smartphone ist das Sony Smartshot DSC-QX10 nicht zu gebrauchen.

Die Sony Smartshot DSC-QX10 ist eine Kamera ohne Bedienelemente. Was bleibt, sind eine Optik, ein Sensor und ein WLAN-Modul, mit dem sich die Objektivkamera mit dem Smartphone verbinden lässt. Dessen Touchscreen übernimmt die Funktion des Displays, der Einstelltasten und des Auslösers. Die ersten Tests werden zeigen, ob die Bedienung gut von der Hand geht.

Die Konstruktion des Sony Smartshot DSC-QX10 ist wohl eine Folge der schrumpfenden Kompaktkameraverkäufe, denn viele Gelegenheitsknipser verzichten auf eine neue Digitalkamera, weil sich mit dem Smartphone schließlich immer eine Kamera in der Hosentasche findet. Allerdings schaffen selbst die besten Smartphone-Kameras nicht so gute Ergebnisse wie eine solide Kompaktkamera. Sony versucht also, den Berg zum Propheten zu bringen und liefert mit dem Sony Smartshot DSC-QX10 eine Optik samt Sensor, die es ermöglichen soll, auf dem Handy mit besser Bildqualität zu fotografieren.

Der Sensor der Sony QX10 klingt bekannt: 18 Megapixel auf einem 1/2,3-Zoll-CMOS, das ist identisch mit den Werten der Sony Cyber-shot DSC-WX200. Das gleiche gilt für die Optik: Der 10-fache Zoom geht von einem guten Weitwinkel von 25 mm bis in denen soliden Telebereich von 250 mm, die Lichtstärke ist mit f3,3 bis f5,9 aber nur Kompaktkamera-Durchschnitt. Der Makromodus bietet eine Nahbereichsgrenze von ca. 5 cm. Also: Optik wie Sensor entsprechen genau der der Sony WX200, die für ungefähr das gleiche Geld zu bekommen ist wie der Smartphone-Aufsatz – mit dem Unterschied, dass hier eine ganze Kamera verkauft wird, die übrigens nur ca. 50 Gramm schwerer ist als die Sony Smartshot DSC-QX10 mit ihren ca. 110 Gramm.

Auch bei der Gehäusegröße wird der Vorteil gegenüber einer Kompaktkamera nicht wirklich deutlich: Die zylinderförmige Sony Smartshot DSC-QX10 braucht etwa genauso viel Platz wie eine kleine Kompaktkamera, mit dem Unterschied, dass der Aufsatz erst an das Smartphone angebaut und eine NFC- oder WLAN-Verbindung hergestellt werden muss, bis man fotografieren kann, während man die Kompaktkamera nur einzuschalten braucht. 

Von den Aufnahmefunktionen her bietet die Sony Smartshot DSC-QX10 den typischen Umfang aktueller Sony- Kompakter. Die Belichtung wird vollautomatisch gesteuert, eine Szeneanalyse (aka intelligente Automatik) ist mit an Bord, ebenso eine Gesichtserkennung und einen Videomodus.

Die Sony Smartshot DSC-QX10 kann auch aufnehmen, wenn sie nicht physisch mit dem Smartphone verbunden ist. Das bedeutet, man kann die Objektivkamera irgendwo platzieren und als "Überwachungskamera" nutzen, die über das Smartphone gesteuert wird. Das allerdings können auch die meisten Kompaktkameras mit WLAN (wie z.B. die oben genannte Sony Cyber-shot DSC-WX200), indem man eine App auf das Smartphone lädt.

Fazit

Was genau bietet die Sony Smartshot DSC-QX10, was andere Kompaktkameras nicht haben? Bis auf die Anschlussmöglichkeit an das Smartphone… nichts. Wie man es dreht und wendet, ein wesentlicher Vorteil der Sony QX10 gegenüber der Kompaktkamera WX200 fällt uns nicht ein. Wer aber ein lustiges Spielzeug für sein Smartphone sucht, dem kann man auch nicht abraten, denn voraussichtlich wird sich die Bildqualität der QX10 kaum von den soliden Ergebnissen der WX200 unterscheiden.